Oder auch: Warum es nicht egal ist, wo ein Absatz gesetzt wird.


 

Viele Studierende vergessen, dass es bei einer wissenschaftlichen Arbeit nicht nur auf den Inhalt ankommt. Auch der Aufbau und die Formalia sind wichtig, denn sie unterstreichen die Argumentation, wenn sie richtig eingesetzt werden. Eines dieser Mittel sind Absätze, die wichtig für den Lesefluss der Arbeit sind. Sie helfen, den Inhalt zu strukturieren und die Argumentation auch optisch zu verdeutlichen. Außerdem machen sie den Text verständlicher und helfen bei der Orientierung.

 

 

Doch wann setze ich nun einen Absatz? Einer der häufigsten Fehler sind Absätze, die nur einen Satz enthalten. Das ist nicht nur optisch unschön, sondern widerspricht auch dem Kerngedanken dieses Gestaltungsmittels, denn in einem Satz kann unmöglich ein Argument oder Beispiel erläutert werden. Für den Lesefluss sollten die Absätze auch miteinander verknüpft werden und sich aufeinander beziehen. Eine langweilige Aneinanderreihung sollte vermieden werden. Generell sollte ein Absatz gesetzt werden, wenn ein Gedanke, Argument oder Beispiel ausgeführt wurde und ein neuer begonnen wird. Dieser sollte im Idealfall in ein oder zwei Kernsätzen zusammenzufassen sein.

 

 

Optische Probleme können aber auch mit dem richtigen Setzen von Abschnitten entstehen. Wenn die erste Zeile des Absatzes gleichzeitig die letzte Zeile der Seite ist, sieht das nicht nur unschön aus, sondern stört auch den Lesefluss. Dieses Problem, auch Schusterjunge genannt, lässt sich einfach beheben, indem ein Zeilenumbruch nach dem letzten Absatz der Seite eingefügt wird. Das Hurenkind beschreibt das gegenteilige Problem, hierbei steht die letzte Zeile des Absatzes auf der Folgeseite. Da hilft nur, die vorherigen Sätze zu kürzen, damit die Zeile hochrutscht, oder mehr Worte einzufügen, damit auf der Folgeseite mindestens zwei Zeilen stehen. Beide Lösungen sind nicht ideal, aber notwendig, um den Lesefluss zu optimieren.

 

Kurzum: Es muss also ein guter Mittelweg gefunden werden. Sowohl zu kurze als auch zu lange Absätze stören den Lesefluss und den optischen Aufbau. Hurenkinder und Schusterjungen sollten auf jeden Fall vermieden werden, um die Arbeit perfekt zu gestalten.

 

Schlagwörter: Absätze, Schusterjunge, Hurenkinder, Aufbau, Formalia